Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz ist eines der bedeutendsten Opernhäuser Deutschlands und die Hauptbühne der Bayerischen Staatsoper sowie des Bayerischen Staatsballetts. Hier zeigen Sänger, Musiker und Tänzer ihr Können auf einer der größten Opernbühnen der Welt. Das klassizistische Gebäude mit seinem Tempel-ähnlichen Säulenvorbau wurde 1818 eröffnet und prägt seither die Münchner Kulturszene. Zweimal wurde das Nationaltheater im Lauf der Geschichte zerstört und zweimal wiederaufgebaut – ein beeindruckendes Zeugnis für den unermüdlichen Kulturgeist der Stadt. Schon beim Betreten spürst du die geschichtsträchtige Atmosphäre dieses Hauses, bevor du dich von Aufführungen auf Weltklasse-Niveau begeistern lässt.
München kann auf eine lange Operntradition zurückblicken: Bereits im 17. Jahrhundert gab es ein kurfürstliches Opernhaus, doch erst Anfang des 19. Jahrhunderts entstand ein großes Opernhaus für die Öffentlichkeit. König Max I. Joseph beauftragte 1810 den Architekten Karl von Fischer mit dem Entwurf des Königlichen Hof- und Nationaltheaters. Im Oktober 1811 wurde der Grundstein gelegt, doch erst nach sieben Jahren – geprägt von Finanzproblemen und einem Bauunfall – konnte das neue Opernhaus fertiggestellt werden. Am 12. Oktober 1818 öffnete das Nationaltheater erstmals seine Pforten, wenngleich von Fischers ehrgeizigem Bauplan nur ein Teil umgesetzt war.
Schon wenige Jahre nach der Eröffnung ereilte das Haus die erste Katastrophe: Am 14. Januar 1823 brach während einer Vorstellung ein Feuer aus. Die Löscharbeiten standen unter schlechtem Stern – bei klirrender Kälte war das Löschwasser eingefroren, sodass man verzweifelt versuchte, mit Bierfässern aus dem Hofbräuhaus zu löschen. Doch alle Mühe half nichts: Das Theater brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Münchner gaben ihr Opernhaus jedoch nicht auf. Direkt nach dem Brand begann der Wiederaufbau, finanziert von der Stadt München und unter Leitung des Architekten Leo von Klenze. Klenze ergänzte den ursprünglich geplanten Portikus mit korinthischen Säulen, sodass die Fassade nun einem griechischen Tempel gleicht. Bereits im Januar 1825 konnte der Spielbetrieb im wiedererrichteten Nationaltheater feierlich aufgenommen werden.
In den folgenden Jahrzehnten erlebte das Nationaltheater glanzvolle Zeiten. Unter der Ära König Ludwigs II., der ein begeisterter Wagner-Fan war, kamen hier mehrere Opern Richard Wagners erstmals zur Aufführung – darunter Tristan und Isolde und Die Meistersinger von Nürnberg. Technische Neuerungen hielten ebenfalls Einzug: 1885 erhielt das Opernhaus elektrisches Licht, seinerzeit die größte Lichtanlage in ganz Deutschland.
Auch das 20. Jahrhundert brachte Höhen und Tiefen. 1925 wurde die Bühne modernisiert, doch im Zweiten Weltkrieg wurde das Nationaltheater 1943 bei einem Bombenangriff schwer zerstört – übrig blieben nur die Außenmauern. Wieder bewies München seinen Willen zur Kultur: In den 1950er Jahren entschied man sich, das Opernhaus originalgetreu zu rekonstruieren. Der Wiederaufbau dauerte von 1958 bis 1963 und wurde teils durch Spenden der Bevölkerung mitfinanziert. Am 21. November 1963 feierte die Bayerische Staatsoper die feierliche Wiedereröffnung ihres angestammten Hauses. Seitdem erstrahlt das Nationaltheater wieder in klassischem Glanz und zählt erneut zu den führenden Opernhäusern der Welt.
Nationaltheater
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