Die Feldherrnhalle am Odeonsplatz, in den 1840er-Jahren nach dem Vorbild der Loggia dei Lanzi in Florenz errichtet, prägt mit ihren Arkaden, den Löwenstatuen und dem Armeedenkmal das Münchner Stadtbild und ist mit ihrer Freitreppe bis heute ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Gäste.
Die Ursprünge der Feldherrnhalle reichen ins 19. Jahrhundert zurück. König Ludwig I. beauftragte 1840 den Architekten Friedrich von Gärtner, anstelle eines alten Stadttors eine repräsentative Halle zu erbauen. Zwischen 1841 und 1844 entstand nach dem Vorbild der Florentiner Loggia dei Lanzi eine offene Arkadenhalle aus hellem Kalkstein. Sie diente fortan als Ehrenmal für die bayerische Armee und ihre siegreichen Feldherren. Die beiden bronzenen Feldherren-Statuen im Inneren wurden aus eingeschmolzenen Kanonen gefertigt – ein symbolträchtiges Detail jener Zeit.
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Feldherrnhalle zu einem historischen Schauplatz. Am 9. November 1923 endete hier der Hitler-Ludendorff-Putsch in einem Blutbad, als bayrische Polizeikräfte den Marsch der Nationalsozialisten stoppten. Nach der Machtübernahme 1933 stilisierte das NS-Regime die Halle zum Kultort und errichtete ein Ehrenmal für die getöteten Putschisten. Jeder Passant musste am Mahnmal den Hitlergruß leisten – wer sich drücken wollte, wich in die benachbarte Viscardigasse aus, weshalb diese den Spitznamen „Drückebergergassl“ erhielt. Unmittelbar nach dem Krieg wurde das NS-Denkmal entfernt. Heute erinnert stattdessen eine schlichte Gedenktafel an der Residenzwand an die vier Polizisten, die 1923 an der Feldherrnhalle ums Leben kamen.
Nach über 180 Jahren im Stadtbild erhält die Feldherrnhalle nun eine gründliche Verjüngungskur. Im Frühjahr 2025 begannen umfangreiche Sanierungsarbeiten, um Münchens monumentale Loggia für die Zukunft zu erhalten. Rund 12,2 Millionen Euro investiert der Freistaat Bayern in die Instandsetzung des historischen Bauwerks.
Geplant sind die Restaurierung sämtlicher Natursteinflächen und Verzierungen, die statische Sicherung der Gewölbe und Pfeiler sowie ein neuer Wetterschutz für das Dach. Auch die drei großen Bronzeskulpturen in der Halle und die markanten Löwenfiguren an der Treppe werden sorgfältig gereinigt und konserviert. Als modernes Extra erhält die Halle eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, um künftig sogar Sonnenstrom zu erzeugen. Die Arbeiten sollen etwa drei Jahre dauern und bis 2028 abgeschlossen sein. Während der Sanierung ist die Feldherrnhalle großteils eingerüstet, bleibt aber von außen weiterhin sichtbar – Münchner und Gäste können sich also schon auf den Glanz der frisch restaurierten Feldherrnhalle freuen.
Residenzstraße 1, 80333 München, Deutschland
Feldherrnhalle
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