München besteht aus 25 Stadtbezirken – vom mittelalterlichen Kern rund um den Marienplatz bis hin zu fast ländlich wirkenden Randgebieten. Jeder Bezirk hat seinen eigenen Charme, geprägt von Geschichte, Architektur und Lebensgefühl. Ob traditionsreiche Altstadt, quirliges Szeneviertel oder grüne Oase am Stadtrand – gemeinsam formen sie das vielfältige Gesicht der Stadt.
Altstadt-Lehel (Bezirk 1) bildet das historische Herz Münchens. Hier begann alles im Mittelalter – rund um den heutigen Marienplatz entwickelte sich München ab 1158 zur Stadt. Die Altstadt ist von den einstigen Stadttoren und -mauern umgeben gewesen, und bis heute findest du berühmte Bauwerke wie das Neue und Alte Rathaus, die Frauenkirche und das Hofbräuhaus. Jeder Schritt in den engen Gassen atmet Geschichte: Ein Blitzschlag zerstörte 1460 das alte Rathaus, doch München baute sein Zentrum schnell wieder auf – im spätgotischen Stil.
Lehel, der nördliche Teil, war Münchens erstes „Vorstadt“-Viertel außerhalb der alten Mauern. Im 19. Jahrhundert entstanden hier breite Straßen wie die Maximilianstraße mit prächtigen Bauten. Heute begeistert Altstadt-Lehel mit einer Mischung aus Historie und Kultur: Museen (vom Bayerischen Nationalmuseum bis zur Residenz), elegante Einkaufsmeilen und traditionelle Wirtshäuser. Zwischen Isar und Altstadtring erlebst du Münchens Vergangenheit und Gegenwart auf engstem Raum – vom mittelalterlichen Talburgtor (heutiger Rathausturm) bis zu modernen Boutiquen. Fun Fact: Die Altstadt ist zwar der kleinste Bezirk, aber hier schlägt Münchens Herz am lautesten – kein Wunder, dass Touristen und Einheimische ihn gleichermaßen lieben.
In Bezirk 2 Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt geht es bunt und lebendig zu. Hier liegt die weltberühmte Theresienwiese, Schauplatz des Oktoberfests seit 1810. Jedes Jahr strömen über sechs Millionen Besucher zum größten Volksfest der Welt – die Wiesn, wie die Münchner sagen, ist “die fünfte Jahreszeit” der Stadt. Rund um die Festwiese ragen die Bavaria-Statue und Ruhmeshalle auf, Symbole bayerischen Stolzes. Doch der Bezirk hat noch mehr zu bieten: In der Isarvorstadt mit dem Glockenbachviertel pulsiert das Nachtleben. Bunte Kneipen, Clubs und eine offene LGBTQ+-Szene prägen das Viertel – hier duzt man dich selbst an der Ampel. Die Ludwigsvorstadt dagegen entstand im 19. Jahrhundert unter König Ludwig I., was man an Prachtstraßen wie der Ludwigstraße merkt. Heute findest du dort das Deutsche Museum (auf einer Isar-Insel) und internationale Restaurants Tür an Tür. Übrigens: In der Sonnenstraße steht das Sendlinger Tor, ein Stadttor von 1318, das einst den Weg nach Italien eröffnete. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt vereint Tradition und Trend – vom Trachtenumzug zur Wiesn bis zum alternativen Gärtnerplatztheater. Langweilig wird es hier nie!
Maxvorstadt (Bezirk 3) ist Münchens Kunst- und Akademikerviertel. Wenn du durch die breiten Boulevards schlenderst, spürst du den Hauch von Bildung und Boheme. König Maximilian I. Joseph gab dem Bezirk seinen Namen und ließ ab 1805 ein neues Stadtquartier nördlich der Altstadt planen. Hier befinden sich gleich zwei Universitäten (LMU und TU) – daher wimmelt es von Studentenfahrrädern und Büchercafés. An der Ludwigstraße reihen sich Monumentalbauten: die Ludwigskirche, die Universität und das Siegestor (Triumphbogen). Herzstück der Maxvorstadt ist das Kunstareal, ein Museumsviertel von Weltrang. Drei Pinakotheken (Alte, Neue, Moderne) und viele weitere Museen wie das Lenbachhaus zeigen Meisterwerke aller Epochen. Ein paar Schritte weiter steht die Staatliche Antikensammlung und die Glyptothek am Königsplatz – ein Hauch von Griechenland mitten in München. Die Maxvorstadt war schon um 1900 ein Hotspot für Künstler und Denker. In Schwabings Kaffeehäusern (damals Teil von Bezirk 4 und 12) saßen die „Schwabinger Bohème“. Heutzutage mischt sich diese kreative Tradition mit modernem Leben: Zwischen Unibibliothek und Englischem Garten (der im Osten angrenzt) genießt du Studentenflair, Buchläden, Street Art und gemütliche Biergärten. Kurz gesagt: Maxvorstadt ist Münchens intellektuelles Zentrum – geschichtsträchtig und dennoch jung geblieben.
Schwabing – allein der Name weckt Bilder von Künstlern, Literaten und wildem Studentenleben. Bezirk 4 Schwabing-West umfasst den westlichen Teil dieses legendären Viertels. „Schwabing ist kein Ort, sondern ein Zustand“, schrieb die Schriftstellerin Franziska zu Reventlow vor über 100 Jahren. Und tatsächlich: Um 1900 war Schwabing das Boheme-Zentrum Münchens. Maler wie Wassily Kandinsky und Paul Klee oder Dichter wie Rilke lebten und feierten hier. Heute noch spürst du diesen Geist, wenn du an der Münchner Freiheit sitzt – einem Platz, der für seine Cafés, Bars und das quirlige Leben bekannt ist. Schwabing-West ist dichter besiedelt als jeder andere Bezirk (zusammen mit dem benachbarten Neuhausen), was man an den vielen schönen Jugendstil-Altbauten und belebten Straßen merkt. Hier treffen sich Jung und Alt auf einen Spritz im Café oder zum Schafkopfen im Wirtshaus. Ein Highlight ist der Luitpoldpark mit seinem Hügel, auf dem du im Winter rodeln kannst. Außerdem liegt ein Teil des Englischen Gartens im Osten des Bezirks, sodass die Schwabinger jederzeit ins Grüne flüchten können. Ob abends in der Kult-Kneipe “Schwabinger 7” oder sonntags beim Flanieren auf der Hohenzollernstraße – Schwabing-West vereint Gemütlichkeit und Szene. Es ist „Münchens Zustand“, in dem man einfach das Leben genießt.
Der Bezirk 5 Au-Haidhausen liegt östlich der Isar und galt lange als Arbeiterviertel – heute ist er eine der begehrtesten Wohnlagen mit dörflichem Charme und viel Geschichte. Die Au erstreckt sich am Isarufer und ist bekannt für die Auer Dult auf dem Mariahilfplatz: Dreimal im Jahr findet dieser Jahrmarkt mit Traditionskarussells und Hunderten von Ständen statt – eine Tradition, die über 700 Jahre zurückreicht (erste Dult schon 1310 am Jakobplatz erwähnt!). In der Au brauten früher Mönche das Paulianer-Bier, und noch heute steigt auf dem Nockherberg jedes Frühjahr das Starkbierfest mit derber Satire. Haidhausen, der zweite Teil des Bezirks, liegt auf einer Anhöhe über der Isar. Es wird liebevoll das “Franzosenviertel” genannt, wegen seiner Straßen wie Pariser Platz oder Sedanstraße – Erinnerung an die Zeit nach 1871. Haidhausen war einst ein armes Vorstadtdorf; heute bezaubert es mit schönen Altbauten, verwinkelten Gassen (z.B. die malerische Preysingstraße) und vielen Bars & Cafés. Am Weißenburger Platz plätschert ein Springbrunnen, um den sich abends die Nachbarn auf ein Bier treffen. Auch kulturell hat der Bezirk viel: Das Gasteig (lange Heimat der Münchner Philharmoniker) steht hier, und die Müller’sche Volksbad an der Isar bietet Jugendstil-Badekultur vom Feinsten. Au-Haidhausen verbindet bodenständige Tradition (man denke an den Auer “Jakobidult”-Prediger der früher die Leute unterhielt) mit dem modernen Leben – ein Bummel durch dieses Viertel fühlt sich an wie eine kleine Zeitreise mit Schmalzgebäck in der Hand.
Sendling (Bezirk 6) ist ein bodenständiger Stadtteil im Münchner Süden, geprägt von Geschichte und geschäftigem Treiben. Bekannt ist der Bezirk für die Sendlinger Mordweihnacht von 1705 – ein tragisches Kapitel bayerischer Geschichte: In der Christnacht 1705 wurden über 1.000 aufständische Bauern in Sendling von habsburgischen Truppen niedergemetzelt, obwohl sie bereits kapituliert hatten. Bis heute erinnert die alte St.-Margaret-Kirche (das „Sendlinger Kirchlein“) mit einem Denkmal an dieses Ereignis. Doch Sendling hat auch friedlichere Seiten geschrieben: 1818 eröffnete hier der Südliche Friedhof, wo sogar berühmte Münchner begraben liegen. Heute ist Sendling vor allem durch die Großmarkthalle bekannt – Münchens Bauch! Seit 1912 werden in der riesigen Markthalle Obst, Gemüse und Blumen gehandelt. Tatsächlich ist die Münchner Großmarkthalle der drittgrößte Lebensmittelgroßmarkt Europas, gleich nach Paris und Barcelona. Frühmorgens um 5 Uhr herrscht hier Hochbetrieb, während der Normalbürger noch schläft. Im Alltag präsentiert sich Sendling urban und zugleich grün: Im Flaucher-Gebiet entlang der Isar entspannen die Münchner an Kiesbänken und im beliebten Flaucher-Biergarten. Der Harras, ein zentraler Platz, verbindet Verkehrsadern und U-Bahn – um ihn herum gruppieren sich Wohnhäuser, Wirtshäuser und Geschäfte. Sendling vereint hartes Arbeiten und gemütliches Leben: Zwischen dem Lärm der Großmarkthalle und der Stille der Isarauen spürt man hier echtes Münchner Lebensgefühl.
Bezirk 7 Sendling-Westpark hat zwei wesentliche Gesichter: Wohnviertel aus der Nachkriegszeit und den wunderschönen Westpark als Naherholungsgebiet. Der Bezirk entstand erst 1992 als eigenständiger Teil (zuvor gehörte er zu Sendling), und sein Name verrät schon die größte Attraktion. Der Westpark wurde für die Internationale Gartenbauausstellung IGA 1983 angelegt – eine grüne Oase mitten in der Stadt. Heute triffst du dort Jogger, Familien und Grillfreunde. Was den Westpark besonders macht, sind seine Themengärten: Im japanischen Garten plätschert ein Wasserfall, im chinesischen Garten spenden Pagoden Schatten, und die thailändische Sala (Tempel-Pavillon) beherbergt die erste freistehende Buddha-Statue in Europa. Abends im Sommer flimmern hier Open-Air-Kino und Konzerte unterm Sternenhimmel. Rund um den Park liegen die Wohngegenden von Sendling-Westpark, die vor allem in den 1960er/70er Jahren entstanden sind – praktische Mietshäuser mit viel Grün dazwischen. Hier wohnen viele Familien und Menschen aus aller Welt; der Bezirk ist multikulturell geprägt. Zum Einkaufen geht’s auf den Gotzinger Platz oder Richtung Partnachplatz (U6). Wer gern bayerisch feiert, findet in diesem Viertel das jährliche Westpark-Seefest mit Blasmusik und Lichtershow auf dem Wasser. Kuriosum am Rande: Im Winter wird der kleine Hügel im Westpark zur Rodelbahn für Kids, die glückselig jauchzen. Sendling-Westpark ist vielleicht nicht so bekannt wie manch anderer Bezirk, aber er bietet eine tolle Mischung aus städtischem Wohnen und Erholung. Hier bist du daheim, und der Park ist dein Garten!
Die Schwanthalerhöhe (Bezirk 8), von den Münchnern oft “das Westend” genannt, hat eine spannende Verwandlung hinter sich. Einst war dies ein echtes Arbeiterquartier: Fabriken, Brauereien und die erste Münchner Messehalle prägten das 19. Jahrhundert. Benannt ist der Bezirk übrigens nach dem Bildhauer Ludwig Schwanthaler (der u.a. die Bavaria-Statue schuf). Bis heute thront seine Bavaria am Rande der Theresienwiese – streng genommen schon Bezirk 8. Die Schwanthalerhöhe ist flächenmäßig der kleinste Stadtbezirk, aber einer der dicht besiedelten und buntesten. Durch Zuwanderung ist hier eine lebendige multikulturelle Mischung entstanden: Türkische Gemüseläden neben bayerischen Wirtshäusern, dazu indische Restaurants, arabische Bäckereien – die Welt in einem Viertel. Das Westend war früher nicht schick, doch inzwischen zieht es Kreative und junge Familien an. Charmante Altbauten werden saniert, kleine Galerien und Szenecafés entstehen. Einen Hauch Geschichte erlebst du am Bavariapark: Dort steht seit 1953 die Sankt-Paul-Kirche im neugotischen Stil, und gleich daneben das Verkehrszentrum (eine Außenstelle des Deutschen Museums), wo historische Lokomotiven und Oldtimer bestaunt werden können. Fun Fact: Der “Westend-Bahnhof” war Endpunkt der ersten deutschen Eisenbahn von 1839 (München – Lochhausen) – heute erinnert nur noch eine Plakette daran. Abends lockt die Schwanthalerhöhe mit lauschigen Biergärten, z.B. dem Augustiner-Keller an der Arnulfstraße, wo man unter Kastanien ein kühles Helles genießt. Die Schwanthalerhöhe vereint Tradition und Globalität auf engstem Raum – und genau das macht ihren Reiz aus.
Bezirk 9 Neuhausen-Nymphenburg verbindet bürgerliche Gelassenheit mit königlichem Glanz. Neuhausen war einst ein Vorstadt-Dorf, eingemeindet 1890, und hat sich bis heute ein liebenswertes, unaufgeregtes Flair bewahrt. Am Rotkreuzplatz schlägt der Herzschlag des Viertels: Hier trifft man sich auf dem Wochenmarkt oder im traditionsreichen Café Ruffini. Nur einen Katzensprung entfernt beginnt die prunkvolle Welt von Nymphenburg. Das Schloss Nymphenburg, einst die Sommerresidenz der Wittelsbacher, gehört zu den größten Barockschlössern Deutschlands und den bedeutendsten Europas. Wenn du das erste Mal die Schlossallee entlang gehst und den weitläufigen Park mit seinen Kanälen und Schwänen siehst, fühlst du dich wie in eine andere Zeit versetzt.
Rund um das Schloss erstreckt sich ein nobles Wohngebiet mit Jugendstilvillen. Hier in Nymphenburg befindet sich auch der Botanische Garten, ein Paradies für Pflanzenfreunde. Neuhausen hingegen punktet mit gemütlichen Wirtshäusern (etwa dem Augustiner Keller in der Arnulfstraße) und dem riesigen Hirschgarten, dem angeblich größten Biergarten der Welt mit Platz für 8.000 Gäste! Neuhausens Straßenbild prägen Gründerzeitbauten und originelle Quartiersläden. Besonders charmant ist die Borstei, eine denkmalgeschützte Wohnsiedlung der 1920er mit idyllischen Innenhöfen – ein „Dorf im Dorf“. An Sommertagen sieht man die Neuhauser zum Baden ins nahe Dantebad radeln oder picknicken im Schloßpark. Insgesamt vereint der Bezirk royales Flair und Alltagsgemütlichkeit: In Neuhausen-Nymphenburg leben die Münchner gerne – nicht abgehoben, aber mit dem Schloss um die Ecke.
Moosach (Bezirk 10) im Nordwesten Münchens ist älter als die Stadt selbst – 807 n. Chr. wurde das Dorf Moosach erstmals urkundlich erwähnt! Seinen Namen verdankt es dem Flüsschen Moosach, das hier durch sumpfiges Gelände floss (daher „Moos-Ach“). Aus dem einstigen Dorf ist längst ein lebendiger Stadtteil geworden, der jedoch seine Wurzeln spürbar behalten hat. Im alten Ortskern rund um die Pfarrkirche St. Martin (deren Turmromanischen Ursprünge ins 12. Jh. zurückreichen) stehen noch Bauernhäuser neben modernen Wohnbauten. Ein Wahrzeichen ist der Alte Wirt Moosach, ein Gasthof, der seit 1442 erwähnt ist und heute noch Biergartenkultur bietet. Moosach hat in den letzten Jahrzehnten einen Aufschwung erlebt: Im ehemaligen Güterbahnhofsareal entstand das Einkaufszentrum MOOA und gleich daneben das Olympia-Einkaufszentrum (OEZ), eines der größten Shopping-Center Münchens. Apropos Olympia: Ein Zipfel des Olympiaparks mit dem Olympiadorf grenzt an Moosach, ebenso das Olympiastadion – diese Anlagen stammen aus dem benachbarten Milbertshofen, aber prägen natürlich auch Moosachs Image. Im Süden Moosachs liegt die denkmalgeschützte Borstei-Wohnsiedlung (eigentlich Bezirk Neuhausen, aber grenzt direkt), ein Kleinod der 20er Jahre Architektur. Im Norden dagegen findest du noch Felder und das Hartmannshofer Wäldchen, wo man fast vergisst, in einer Großstadt zu sein. Moosach ist bekannt für seine Mischung aus Alt und Neu: Vorstadt-Idyll mit Maibaum am St.-Martins-Platz, daneben urbane Neuerungen wie moderne Büroparks. Nicht zu vergessen: das Pelkovenschlössl, ein kleines Schlösschen, das heute ein Kulturzentrum beherbergt. In Moosach geht’s entspannt zu – „a richtiger Münchner Vorstadt“, wo Geschichte und Gegenwart harmonisch zusammenleben.
Bezirk 11 Milbertshofen-Am Hart atmet technikbegeisterte Luft und Olympia-Geschichte. In Milbertshofen wurde Münchner Industriegeschichte geschrieben: Hier eröffnete 1922 das BMW Stammwerk, und bis heute prägen die markanten BMW-Vierzylinder-Türme (Hochhaus) und die futuristische BMW-Welt das Viertel. Gleich daneben erstreckt sich der Olympiapark mit seinem ikonischen Zeltdach-Stadion und dem 291 m hohen Olympiaturm – Münchens höchstes Bauwerk. 1972 war Milbertshofen im Zentrum der Weltöffentlichkeit, als München die Olympischen Sommerspiele ausrichtete. Das Olympiastadion, die Olympiahalle und das Olympiadorf (wo heute viele wohnen) liegen teilweise in Bezirk 11 und teils im angrenzenden Bezirk 9. Wenn du durch den Park spazierst, kannst du immer noch die Aufbruchsstimmung jener Zeit nachempfinden – über 11.500 Veranstaltungen haben seit 1972 im Olympiapark stattgefunden, vom Papstbesuch bis zu Rockkonzerten.
Doch Milbertshofen-Am Hart hat auch beschaulichere Ecken: Der nördliche Teil Am Hart war früher eine Kiesgrube, die nach dem Krieg zum Wohnviertel ausgebaut wurde. Hier findest du viel Grün, etwa die Panzerwiese – ein großes Heidegebiet, wo seltene Pflanzen wachsen und die Münchner gerne ihre Hunde ausführen. Milbertshofen selbst war einst ein Arbeiterwohngebiet, davon zeugt die St.-Georg-Kirche inmitten einfacher Häuser. Heute ist der Bezirk multikulturell und jung – mit rund 43 % der höchste Anteil ausländischer Einwohner in München. Das zeigt sich in den internationalen Lokalen entlang der Knorrstraße. Gleichzeitig investieren Stadt und Firmen in die Zukunft: neue Bürokomplexe wie der BMW Forschungs- und Innovationspark entstehen, und die ehemalige Industriebrachen wandeln sich zu Parks (z.B. Petuelpark im Süden des Bezirks). Milbertshofen-Am Hart vereint High-Tech und Alltagsleben: Morgens schieben sich BMW-Mitarbeiter und Studierende (nahe liegt auch die Bundeswehr-Uni) in die U-Bahn, abends genießen alle den Sonnenuntergang auf dem Olympiaberg mit Blick über die Stadt – und wissen, warum sie hier gerne leben.
Bezirk 12 Schwabing-Freimann erstreckt sich von den urbanen Straßencafés Schwabings bis zu den nördlichen Stadträndern mit Feldern und High-Tech. Im südlichen Teil liegt Schwabing, jenes berühmte Künstler- und Kneipenviertel (das sich der Bezirk mit Nr. 4 teilt). Hier tobt das Leben rund um die Münchner Freiheit: Straßenmusiker spielen, in den Bars sitzen die Leute auch im Winter draußen unter Heizpilzen, und an der Leopoldstraße cruisen die Autofahrer den Boulevard entlang. Es ist kaum zu glauben, dass diese Gegend einst ein eigenes Dorf war (1315 eingemeindet). Schwabing war Anfang 20. Jahrhundert das Synonym für Bohème – auch Lenin lebte übrigens 1900 hier im Exil inkognito! Heute ist es gehobene Wohnlage mit Boutiquen, Galerien und dem Englischen Garten als riesige Freizeitfläche direkt vor der Tür.
Freimann hingegen, der nördliche Teil des Bezirks, hat ein ganz anderes Gesicht. Jahrhunderte lang ein kleines Bauerndorf, wurde Freimann erst 1931 nach München eingemeindet. Weite Wiesen und die Isarauen prägen das Bild, doch auch moderne Entwicklungen: Im Jahr 2005 eröffnete hier die Allianz Arena, das Fußballstadion des FC Bayern, das mit seiner leuchtenden Außenfassade abends zum rot strahlenden Wahrzeichen im Norden geworden ist. Das Stadion liegt am nördlichsten Zipfel Münchens, umgeben von Feldern – ein kurioser Kontrast. In Freimann findest du auch die Studentenstadt (StuSta), eine Hochhaussiedlung für Studierende mit eigenem Kulturleben, und das große Gewerbegebiet mit dem MOC (Münchner Order Center). Doch es gibt auch idyllische Ecken: das Gut Freimann mit historischen Höfen oder die barocke Kirche St. Nikolaus im alten Dorfkern Freimanns. Ganz im Osten fließt die Isar, mit dem Naherholungsgebiet Föhringer Heide, wo Freizeitsportler unterwegs sind. Bezirk 12 vereint also Schwabinger Lebensgefühl und Freimanner Ruhe. Und egal ob du im Biergarten am Chinesischen Turm (Englischer Garten) sitzt oder im Aumeister (nördlich im Park) – du genießt die Lebensqualität dieses abwechslungsreichen Bezirks.
Bogenhausen (Bezirk 13) gilt als feine Adresse Münchens – hier paaren sich historische Eleganz und moderne Noblesse. Der Bezirk zieht sich vom Friedensengel an der Isar weit nach Nordosten bis an die Stadtgrenze. Unten am Isarufer, entlang der Prinzregentenstraße, steht die Villa Stuck (Jugendstilmuseum) und der goldene Friedensengel, der 1899 eingeweiht wurde und an 25 friedliche Jahre nach dem deutsch-französischen Krieg erinnert. Von dort führt die breite Prinzregentenstraße hinauf ins Herz Bogenhausens. Das klassische Bogenhausen ist geprägt von herrschaftlichen Altbauvillen und Botschaftsgebäuden, insbesondere im Herzogpark direkt an der Isar. In diesen ruhigen, von Bäumen gesäumten Straßen wohnen seit jeher Prominente und Unternehmer.
Doch Bogenhausen hat viele Facetten: Am Montgelas-Platz befindet sich das bekannteste Kino der Stadt (das nostalgische Filmtheater Münchner Freiheit), und nur ein paar Schritte weiter liegt der Bogenhauser Friedhof – winzig klein, aber mit Gräbern berühmter Münchner wie Erich Kästner, Rainer Werner Fassbinder oder Helmut Dietl. Weiter nordöstlich erhebt sich das Arabellapark-Viertel mit seinen Hochhäusern aus den 1970ern. Hier spürt man den Aufbruch jener Zeit: Hotels, Kliniken (das Klinikum Bogenhausen) und das berühmte einstige Arabella-Hochhaus (heute Hypo-Haus) bilden eine Skyline, die dem altehrwürdigen Viertel einen modernen Akzent verleiht. Im Arabellapark findet auch das tägliche Leben statt: ein Markt, Geschäfte, U-Bahn-Station – urbanes Treiben par excellence. In den Randlagen Bogenhausens liegen ehemalige Dörfer wie Oberföhring oder Denning, die erst Mitte des 20. Jahrhunderts eingemeindet wurden. Dort geht es wieder ruhiger zu, mit Einfamilienhäusern, Kleingärten und dem grünen Englschalking. Bogenhausen verbindet Geschichte und Gegenwart auf elegante Weise: vom prunkvollen Prinzregententheater (erbaut 1901) über die monumentale Mae West-Skulptur am Effnerplatz bis zum idyllischen Dianatempel im versteckten Zamilapark. Hier findest du Glamour und Gemütlichkeit dicht beisammen.
Berg am Laim (Bezirk 14) – ein eher unscheinbarer Name, der aber viel erzählt. „Berg“ heißt der Hügel, auf dem dieser Stadtteil liegt, und „Laim“ leitet sich vom Lehm ab, der hier im Boden steckt. Tatsächlich gab es in Berg am Laim einst viele Ziegeleien, deren Ziegel beim Bau Münchens im 19. Jahrhundert halfen. Der Bezirk hat sich vom kleinen Dorf (1724 eigenständige Pfarrei, 1913 nach München eingemeindet) zum urbanen Wohnviertel entwickelt. Im alten Ortskern thront die barocke Pfarrkirche St. Michael, gebaut 1738–1751 vom berühmten Baumeister Johann Michael Fischer – sie gilt als eine der schönsten Rokokokirchen Süddeutschlands. Ein echtes Juwel, das etwas versteckt hinter Bäumen liegt und innen mit prachtvollen Deckenfresken überrascht. Rundherum erinnern ehemalige Bauernhäuser und das Gasthaus „Zum Alten Wirt“ an dörfliche Zeiten.
Heute ist Berg am Laim vor allem im Umbruch: Im Werksviertel am Ostbahnhof, einem Teil des Bezirks, entsteht ein neues Trendquartier auf dem Gelände der einstigen Pfanni-Knödel-Fabrik. Wo früher Kartoffeln verarbeitet wurden, schießen jetzt moderne Bauten, Büros, Konzerthallen (hier öffnet bald die neue Münchner Konzerthalle) und sogar ein Riesenrad (Hi-Sky) in die Höhe – letzteres bietet mutigen Besuchern eine grandiose Aussicht über die Stadt. Das Werksviertel ist jetzt schon bekannt für Clubs, Streetart und den bunten Containerpark „Werk 3“. Kontrast dazu: der Michaeliburg-Siedlungsteil im Osten Berg am Laims, wo nach dem Krieg viele Einheimische ein Zuhause fanden – ruhige Wohnstraßen mit Gärten. Berg am Laim hat auch viel Grün: der Pühnpark oder der neue Riemer Park ganz in der Nähe laden zum Spazieren ein. Insgesamt ist der Bezirk 14 ein Arbeiterviertel im Wandel. Zwischen Lagerhäusern und modernen Lofts pulsiert neues Leben. Hier wirst du Zeuge, wie München sich erneuert – und gleichzeitig bewahrt die Gemeinde stolz ihr Barockkirchlein auf dem „Berg“. Berg am Laim zeigt: auch abseits der Touristenpfade findet man in München spannende Geschichten.
Bezirk 15 Trudering-Riem liegt im Osten Münchens und erzählt eine Geschichte von Wandel und Wachstum. Trudering selbst war über viele Jahrhunderte ein Bauerndorf (Ersterwähnung um 772), das erst 1932 nach München eingemeindet wurde. Riem hingegen wurde bekannt durch den Flughafen München-Riem, der von 1939 bis 1992 hier in Betrieb war. Wenn du heute durch Riem gehst, kannst du dir kaum vorstellen, dass hier einst Jets starteten – denn nach der Verlegung des Flughafens (nach Erding) hat München dieses riesige Areal komplett neu entwickelt. Entstanden ist die Messestadt Riem, ein modernes Stadtviertel mit Wohnungen, Shopping Mall (Riem Arcaden) und der Neuen Messe München, die seit 1998 internationale Messen beherbergt. Wo einst Rollfelder waren, breiten sich nun Parks aus: Der Riemer Park mit seinem schönen Badesee war 2005 Gelände der Bundesgartenschau und dient heute den Bewohnern als Freizeitparadies.
Aber zurück zu Trudering: Das alte Zentrum rund um die Kirche St. Peter und Paul strahlt noch ländlichen Charme aus. Man feiert hier noch eigene Feste wie den Truderinger Festwoche im Frühjahr. Im Süden Truderings liegt Waldtrudering, ein grünes Wohngebiet, wo die Straßen gesäumt sind von Birken und Kiefern – daher der Name. Trudering-Riem ist ein Bezirk der Kontraste: traditionelles Dorfleben trifft auf futuristische Messehallen. Doch genau das macht ihn spannend. In der Messestadt tummeln sich Menschen aus aller Welt zu Veranstaltungen, während ein paar Kilometer weiter in der Truderinger Wirtschaft die Einheimischen ihr Weißbier trinken. Beide Teile verbindet eine hervorragende Verkehrsanbindung: U2 und S-Bahn bringen dich in ca. 15 Minuten in die City. Erwähnenswert ist auch die Galopprennbahn Riem, die seit 1897 besteht und noch immer Schauplatz von Pferderennen ist – sie blieb auch nach Schließung des Flughafens erhalten und ist ein Relikt vergangener Zeiten. Zusammengefasst bietet Bezirk 15 Innovation und Idylle: Hier blickst du sowohl in Münchens Zukunft (Messestadt) als auch in seine ländliche Vergangenheit (Truderinger Dorfanger).
Bezirk 16 Ramersdorf-Perlach liegt im Südosten der Stadt und vereint einen der ältesten sakralen Orte Münchens mit moderner Stadtplanung aus dem 20. Jahrhundert. Ramersdorf war einst ein winziges Dorf an der alten Salzstraße nach Südtirol. Hier steht die Wallfahrtskirche St. Maria Ramersdorf, Münchens älteste Marien-Wallfahrtskirche (seit 1315 bezeugt). Jahrhundertelang pilgerten Gläubige zur “Wunder-Madonna” in Ramersdorf; heute bestaunt man in der barocken Kirche vor allem das prächtige Rokoko-Interieur. Rund um die Kirche hat sich ein idyllischer Kern mit Maibaum, alten Bauernhäusern und dem Gasthaus „Der Bergwolf“ (ja, so heißt es wirklich!) erhalten.
Perlach hingegen – genauer gesagt Alt-Perlach – liegt etwas weiter südlich und war ebenfalls ein eigenständiges Dorf (Eingemeindung 1930). Der Pfanzeltplatz mit der Pfarrkirche St. Michael und dem ältesten Wirtshaus Münchens (dem „Mayr-Wirt“, Braurecht seit 1434) bildet das Herz Alt-Perlachs. Hier scheint die Zeit stehengeblieben: Kopfsteinpflaster, Lüftlmalerei an den Fassaden, und zum Kirchweihfest drehen die Perlacher Schuhplattler ihre Runden. Doch der Bezirk hat noch eine dritte, ganz andere Facette: Neuperlach. In den späten 1960er-Jahren beschloss die Stadt den Bau einer „Entlastungsstadt“ für München, um dem Wohnungsmangel zu begegnen. Auf der grünen Wiese entstand ab 1967 eine Großsiedlung mit bis zu 80.000 geplanten Einwohnern – das größte Wohnbauprojekt der Bundesrepublik zu jener Zeit. Neuperlach erkennt man an seinen langen Zeilenbauten und Hochhäusern, umgeben von großzügigen Grünflächen. Ja, die Architektur spaltet Geschmäcker, aber inzwischen ist Neuperlach Heimat für viele Familien unterschiedlicher Herkunft und hat mit den PEP-Einkaufscenter, eigenen Kinos und Parks (z.B. Ostpark am Rand) eine eigene Infrastruktur. Außerdem haben große Firmen wie Siemens hier Büros, sodass Wohnen und Arbeiten nah beieinander liegen. Bezirk 16 ist also Dorf, Wallfahrtsort und moderne Stadt in einem. Wer Abwechslung mag, ist hier richtig: Vormittags kannst du in der stillen Ramersdorfer Kirche eine Kerze anzünden, mittags im Biergarten am Pfanzeltplatz unter Kastanien essen und nachmittags durchs pep in Neuperlach shoppen – alles in einem Viertel!
Giesing gehört zu den urigen Münchner Stadtteilen, und Bezirk 17 Obergiesing-Fasangarten zeigt das schön. Obergiesing zieht sich den Giesinger Berg hinauf – eine Anhöhe im Südosten, auf der einst kleine Häuschen der Handwerker und Tagelöhner standen. Giesing war das Arbeiterviertel schlechthin, mit dem Beinamen “Glasscherbenviertel” (weil es so arm war, dass oft Fensterscheiben fehlten). Doch davon ist heute wenig zu spüren: Giesing hat sich gemausert. Zwar geht es hier bodenständiger zu als in Schwabing, aber gerade das macht seinen Reiz aus. In den letzten Jahren schossen gemütliche Cafés, alternative Kneipen und sogar eine eigene kleine Brauerei (Giesinger Bräu) aus dem Boden. Trotzdem grüßt auf dem Giesinger Berg weiterhin die markante Heilig-Kreuz-Kirche (1886), und an den Häuserwänden prangt mancher blau-weiße TSV 1860 München-Löwe: Giesing ist die Hochburg der Sechzger-Fans. Das Grünwalder Stadion, Heimat des TSV 1860, liegt zwar knapp in Untergiesing, aber direkt an der Grenze – an Spieltagen spürt man das Fußballfieber in ganz Giesing.
Obergiesing ist ein Mix aus Alt und Neu: Oben am Berg schmale Gassen mit Reihenhäuschen (die sogenannten „Herbergshäusl“ aus dem 19. Jh.), unten am Werksviertel brandneue Wohnblocks. Mittendrin lädt der Weißenseepark zum Chillen ein.
Der kleinere Teil des Bezirks, Fasangarten, liegt südlich davon und ist fast schon wieder dörflich. Der Name kommt von einer Fasanenzucht, die die Wittelsbacher hier einst hatten. Heute besteht Fasangarten aus einer Villenkolonie und ehemaligen Wohnsiedlungen für US-Armee-Angehörige (aus der Zeit, als hier die US-Army stationiert war). Ruhige Straßen, viel Grün und ein eigenes S-Bahn-Haltepünktchen – fast wie auf dem Land. Besonders hübsch: die alte Fasangarten-Kirche St. Bernhard, klein aber fein. Bezirk 17 bietet echtes Münchner Lebensgefühl: nicht schickimicki, sondern ehrlich. In Obergiesings Boazn (Kneipen) sitzt du schnell mit dem Nachbartisch im Gespräch, und beim Giesinger Straßenfest feiert die ganze Nachbarschaft. „Giesing bleibt Giesing“ sagen die Alteingesessenen stolz – und dennoch hat sich das Viertel neu erfunden, ohne seine Seele zu verlieren.
Bezirk 18 Untergiesing-Harlaching vereint Isar-Romantik mit gediegenem Wohnflair. Untergiesing liegt – wie der Name sagt – unterhalb des Giesinger Bergs, direkt an der Isar. Früher war dies ein einfaches Viertel der Flößer und Arbeiter, da die Nähe zum Fluss zwar schön, aber auch hochwassergefährdet war. Heute hat Untergiesing seinen ganz eigenen Charme: Entlang der Isarauen findest du Münchens grüne Lunge – weite Wiesen, Auwald und den beliebten Flaucher, eine Kiesbank-Insel, wo im Sommer gegrillt und gebadet wird. Der Flauchersteg verbindet Untergiesing übrigens mit Thalkirchen auf der anderen Seite des Flusses. In Untergiesings kleinen Straßen mischen sich alteingesessene Münchner mit jungen Familien, die die Nähe zur Innenstadt und zum Grün schätzen. Ein verstecktes Kleinod ist das „Kronepark“-Viertel mit seinen liebevoll verzierten Arbeiterhäuschen aus dem 19. Jahrhundert.
Je weiter man den Hügel hinauf nach Harlaching kommt, desto nobler wird es. Harlaching gilt als eine der besten Wohnlagen: An den Isarhang schmiegen sich Villen mit Isarblick, und am Hochplateau von Harlaching reihen sich elegante Häuser aus den 20er Jahren – die sogenannte „Menterschwaige“ ist hier ein Begriff (mit einem berühmten Biergarten, wo man unter alten Eichen speist). In Harlaching steht auch Münchens bekanntester Krankenhaus-Komplex, das Klinikum Harlaching, hoch über der Stadt mit Aussicht bis zu den Alpen. Besonderer Stolz des Bezirks ist der Tierpark Hellabrunn, 1911 eröffnet und der weltweit erste Geo-Zoo (Tiere nach Kontinenten geordnet). Der Tierpark liegt malerisch in den Isarauen, genau auf der Grenze zwischen Untergiesing und Harlaching, und begeistert Groß und Klein – wer als Münchner Kind keine Erinnerungen an Hellabrunn hat, der war wohl nie dort!
Harlaching selbst entstand erst Anfang 20. Jh. aus einer Villenkolonie. Doch es hat auch sehr alte Wurzeln: Das Gebiet Warnberg am südlichen Ende Harlachings ist mit 579 m ü.NN der höchste Punkt Münchens, und dort stand im Mittelalter eine kleine Burg. Heute befindet sich dort ein Kloster. Bezirk 18 steht für Entspannung und Eleganz: Unten an der Isar triffst du Jogger und Isarindianer (so nennen wir die Grill-Fans), oben flanieren die Harlachinger mit ihrem Dackel durch die edlen Wohnstraßen. Ein Ort zum Wohlfühlen – stadt- und naturnah zugleich.
Was für ein Name – Bezirk 19 wird oft einfach als “der Münchner Süden” bezeichnet, denn er vereint mehrere Viertel: Thalkirchen, Obersendling, Forstenried, Fürstenried und Solln. Jedes davon könnte für sich stehen, zusammen ergeben sie Münchens flächengrößten Bezirk mit viel Grün und Wohnqualität.
Thalkirchen schmiegt sich an die Isar und ist besonders bekannt für den Tierpark Hellabrunn (der zwar administrativ zu Bezirk 18 gehört, aber vom U-Bahnhof Thalkirchen aus erschlossen wird). Doch Thalkirchen hat auch ohne Zoo genug: den Campingplatz direkt an der Isar, den idyllischen Maria-Einsiedel-Bad (ein Natur-Schwimmbad mit Isarwasser gespeist) und die Floßlände, wo im Sommer die Isar-Flöße anlegen und die Leute im Biergarten feiern. Kurz: Thalkirchen ist Erholung pur.
Obersendling grenzt nördlich an Thalkirchen an. Hier mischt sich Wohnen mit Arbeiten: Jahrzehntelang dominierte hier das große Siemens-Werk, das viele Arbeitsplätze bot. Mittlerweile wandelt sich Obersendling – auf dem ehemaligen Siemens-Areal entsteht das moderne Viertel “Südseite” mit Wohnungen, Büros und Parks. Obersendling ist urbaner, hat aber auch Parks wie den Luise-Kiesselbach-Platz (über dem Tunnel des Mittleren Rings).
Forstenried und Fürstenried liegen weiter im Westen. Forstenried war ein altbayerisches Dorf (Inkorporation 1912) und hat mit der Forstenrieder Kirche St. Johann Baptist und einigen Hofmarkshäusern noch echtes Dorf-Flair. Gleich daneben, in Fürstenried, erinnert der Name an das Schloss Fürstenried, ein barockes Jagdschlösschen, das Kurfürst Max Emanuel 1715 erbauen ließ – heute nutzt die Kirche es als Exerzitienhaus. Rund um das Schloss entstanden in den 1960ern große Wohnanlagen (Fürstenried Ost/West), die vielen Familien ein Zuhause gaben.
Ganz im Süden schließlich liegt Solln, Münchens südlichster Stadtteil (seit 1938 eingemeindet). Solln ist sehr begehrt zum Wohnen: Villenviertel, schöne alte Bäume, der Friedhof Solln mit seinem malerischen Kirchlein, und am Rande der Isarhochufer mit Wäldern. Im Teilort Warnberg erreicht München mit rund 580 m seinen höchsten Punkt – bei Föhn sieht man von dort die Alpenkette leuchten. Solln hat einen kleinen historischen Kern an der alten Pfarrkirche und dem Sollner Weiher, aber auch eine lebendige Kulturszene (Kleinkunstbühne Iberl-Bühne ist hier legendär).
Der ganze Bezirk 19 bietet viel Platz und Natur: Im Westen grenzt der weitläufige Forstenrieder Wald an, ein früheres königliches Jagdrevier, heute ein beliebtes Ausflugsziel mit Wildgehege und Radwegen. Gleichzeitig bist du mit der U3 oder S7 fix in der Innenstadt – dieser Spagat macht den Reiz aus. Kurios: In der Feuerbacherstraße in Solln steht Münchens höchstes natürliches Bauwerk, die „Sollner Kiefer“ – eine Kiefer von über 50 m Höhe! Bezirk 19 ist Münchens grüne Lunge im Süden, familienfreundlich und traditionsreich. Vom Floßfahren in Thalkirchen bis zum Waldspaziergang in Forstenried ist hier alles drin.
Bezirk 20 Hadern liegt im Südwesten und ist vor allem für eines bekannt: das Klinikum Großhadern, eines der größten Krankenhäuser Deutschlands. Weithin sichtbar ragen die grauen Bauten des 1977 eröffneten Uniklinikums empor – damals das größte Bauprojekt Bayerns. Rund um das Klinikum entstand ein eigenes Quartier, Neuhadern, mit Hochhäusern, Studentenwohnheimen (für Medizinstudenten) und Einkaufsmöglichkeiten. Doch Hadern hat noch ein anderes Gesicht: Alt-Hadern oder Großhadern war einst ein Dorf (erstmals 935 erwähnt, 1938 eingemeindet), dessen alter Ortskern an der Kirche St. Peter zu erkennen ist. Dort rund um den Stiftsbogen stehen noch Bauernhäuser und ein hübscher Maibaum – man vergisst beinahe, dass man in der Millionenstadt ist. Ein Dorffest und eine kleine Bierbrauerei (Haderner Bräu) pflegen die Gemütlichkeit.
Ein besonderes Kleinod Haderns ist der Waldfriedhof, eröffnet 1907 als erster Friedhof in Deutschland, der als Parkfriedhof konzipiert wurde. Geschwungene Wege, alte Bäume und verstreute Gräber machen ihn zu einem Ort der Ruhe – hier liegen viele prominente Münchner begraben (von Fußballlegende Gerd Müller bis Physiker Werner Heisenberg). Der Waldfriedhof grenzt direkt an den Forstenrieder Wald, so hat Hadern auch viel Natur zu bieten.
Hadern gliedert sich in mehrere Siedlungsgebiete: In Kleinhadern findet man Reihenhaussiedlungen aus den 1920ern, in Blumenau Wohnblocks aus den 60ern (jede Straße benannt nach Blumen), und Großhadern selbst hat neben alten Häusern auch neue Einfamilienhaus-Gegenden. Hier lebt eine bunte Mischung: Studenten und Professoren wegen der Uniklinik, Ur-Münchner Familien seit Generationen und Zugezogene, die die ruhige Randlage schätzen. Tipp: Im Sommer zieht es viele Haderner ins nahe Westbad zum Schwimmen oder ins Krokodil-Freibad in der Blumenau – das sind Frei- und Hallenbäder mit Kultstatus. Abends trifft man sich im Wirtshaus am Waldfriedhof oder im Weinhäusl an der Würmtalstraße. Hadern mag nicht so prominent sein wie manch anderer Bezirk, aber er steht für bodenständiges München: etwas abseits vom Trubel, mit viel Herz und Gemeinschaftsgefühl.
Bezirk 21 Pasing-Obermenzing ist Münchens Tor zum Westen – und tatsächlich war Pasing bis 1938 eine eigenständige Stadt, ehe sie gegen ihren Willen nach München eingemeindet wurde. Pasing hat sich aber viel von seiner Stadtidentität bewahrt: Es gibt einen eigenen Marienplatz mit neugotischem Pasinger Rathaus, eine große Pfarrkirche Maria Schutz und die Pasinger Fabrik (heute Kulturzentrum). Der Bahnhof Pasing ist ein Mini-Hauptbahnhof und verleiht dem Viertel ein urbanes Zentrum mit den Pasing Arcaden (Einkaufszentrum) drumherum. Im frühen 20. Jahrhundert war Pasing sogar eine beliebte Villenkolonie – wohlhabende Münchner zogen raus ins Grüne. Davon zeugen noch die Villenkolonie Pasing I und II mit prachtvollen Jugendstilvillen entlang der Wilhelminischen Straßen.
Obermenzing, nordöstlich angrenzend, hat dagegen einen eher dörflichen Ursprung (eingemeindet ebenfalls 1938). Dort steht das malerische Schloss Blutenburg, ein Wasserschloss aus dem 15. Jh., idyllisch am Flüsschen Würm gelegen. Heute ist darin die Internationale Jugendbibliothek untergebracht – ein echter Geheimtipp für Märchenfans! Im Sommer finden im Schlosshof Konzerte statt, und im Winter ein romantischer Weihnachtsmarkt. Obermenzing ist grün und ruhig: die Würm zieht sich durch den Stadtteil und wird von schönen Spazierwegen begleitet. Entlang des Nymphenburg-Biedersteiner Kanals, der vom Nymphenburger Schloss hierher fließt, reihen sich schmucke Häuser. In Alt-Obermenzing steht die gotische Pfarrkirche St. Georg neben dem alten Wirtshaus – ein Ensemble wie auf dem Land.
Der gemeinsame Bezirk Pasing-Obermenzing entstand erst bei der Neugliederung 1992, aber die beiden Teile harmonieren gut: Pasing bringt das städtische Leben (Marktplatz, Fabrik-Kultur, Kneipen), Obermenzing die Idylle (Blutenburg, kleine Biergärten). Was viele nicht wissen: In Pasing gibt es auch einen Viktualienmarkt – klein, aber fein, täglich am Stadtpark. Und apropos Stadtpark: Der Pasinger Stadtpark an der Würm ist ein Lieblingsort der Pasinger, fast ein kleiner Englischer Garten mit alten Bäumen und Liegewiesen. Bezirk 21 bietet also Stadt und Land in einem. Kein Wunder, dass er so beliebt ist – man wohnt quasi in einer eigenen kleinen Stadt (Pasing) und ist doch Teil Münchens.
Willkommen im Wilden Westen Münchens! Bezirk 22 Aubing-Lochhausen-Langwied ist der flächenmäßig größte Bezirk und gleichzeitig der am dünnsten besiedelte – hier dominieren Felder, Wälder und Weite. Aubing, Lochhausen und Langwied waren eigenständige Dörfer, die erst 1942 von den Nationalsozialisten eingemeindet wurden. Bis heute spürt man den ländlichen Charakter.
Aubing ist das Zentrum des Bezirks: rund um die gotische Pfarrkirche St. Quirin (erbaut 1489) gruppieren sich Bauernhöfe und das Dorfwirtshaus. 2019 feierte Aubing stolz 1200 Jahre Ersterwähnung – es zählt zu den ältesten Orten der Region. Ein echtes Dorfbild in der Großstadt! Südlich davon beginnt das Neubaugebiet Freiham, Münchens größtes Wohnungsbauprojekt der Gegenwart. Hier wachsen seit ein paar Jahren neue Wohnblocks für zehntausende Einwohner aus dem Boden – ein ganzer neuer Stadtteil entsteht auf ehemals freiem Feld. Der Kontrast könnte kaum größer sein: Drüben in Alt-Aubing kräht der Hahn, drüben in Freiham werden moderne Schulen und Sportparks eröffnet.
Lochhausen und Langwied liegen nördlich von Aubing und sind kleiner. Lochhausen hat einen hübschen alten Kern an der St.-Michael-Kirche und ist umgeben von viel Natur. Langwied besteht eigentlich nur aus ein paar Häusern – dafür liegen vor der Haustür die Langwieder Seen: der Langwieder See, Lußsee und Birkensee sind beliebte Badeseen der Münchner, im Sommer ein Paradies zum Schwimmen und Grillen. Auch der Aubinger Lohe-Wald mit seinem Hügel (einer eiszeitlichen Düne) lädt zum Spazieren und Pilze suchen ein.
Dass der Bezirk so dünn besiedelt ist, merkt man an den Wegen: Hier fahren kaum U-Bahnen, dafür die S-Bahnlinie 3 entlang der alten Bahnstrecke. Aubing hat sogar noch ein Bahnhofsgebäude wie auf dem Land. In den 1930erns gab es mal Pläne für einen Großflughafen in dieser Gegend – daraus wurde nichts. Stattdessen kamen nach dem Krieg Siedler und bauten Einfamilienhäuser. Heute schätzen die Bewohner die Ruhe und Platz. Landwirtschaft gibt es immer noch: Felder mit Mais, Spargel und Kürbissen prägen das Bild. Fun Fact: In Aubing befindet sich auch Münchens einzige Windkraftanlage – ein einsamer Windrad-Riese, der Strom produziert. Bezirk 22 zeigt ein ungewohntes Gesicht der Millionenstadt: ländlich, entschleunigt, fast dörflich. Wer’s nicht glaubt, sollte mal einen Ausflug nach Aubing machen und in der Abenddämmerung den Duft der Felder einatmen!
Bezirk 23 Allach-Untermenzing liegt im Nordwesten Münchens – dort, wo die Würm fließt und die Industrie mit der Natur koexistiert. Allach und Untermenzing wurden 1938 zusammen mit Solln und anderen Gemeinden ins Stadtgebiet „hinein-gezwungen“. Allach war ein altes Dorf (Erwähnung um 774), bekannt für seine Töpfereien und später leider auch durch die dunkle Geschichte der Allach-Porzellanmanufaktur im Dritten Reich. Heute hat Allach zwei Gesichter: Im Norden dominieren große Fabriken – hier steht das MAN Truck & Bus Werk (ehemals waren es BMW-Flugmotorenwerke, dann Krauss-Maffei – immer industrielle Tradition). Außerdem hat MTU Aero Engines hier seinen Sitz, ein global tätiger Flugtriebwerkbauer. Das heißt: Viele Allacher arbeiten in der Industrie direkt vor der Haustür. Gleichzeitig ist Allach grüner, als man denkt: Südlich der Bahnlinie liegen Einfamilienhaussiedlungen mit Gärten, und entlang der Würm erstreckt sich die Allacher Lohe, ein herrliches Wald- und Heidegebiet unter Naturschutz. Dort leben Eidechsen und seltene Vögel – ein Spaziergang kann einen glauben machen, man sei in der Toskana der Vorstadt.
Untermenzing grenzt östlich an Allach und hat ebenfalls seinen dörflichen Kern um die Kirche St. Martin (eine barocke Dorfkirche von 1710) und den Gasthof „Alter Wirt“. Der Name „Menzing“ zeugt von langer Geschichte – schon im 9. Jahrhundert gab’s “Menzo’s Leute” hier. Untermenzing ist vor allem Wohngebiet: hübsche Reihenhäuser aus den 30ern, moderne Siedlungen und viel Familienleben. Ein beliebter Ort ist der Lußsee (obwohl er knapp in Lochhausen liegt) zum Baden, oder die Würm mit ihren kleinen Brücklein.
Charakteristisch für den Bezirk ist, dass man richtig viel Platz hat: Die Straßen sind breiter, die Grundstücke größer als näher zur City. Und die Nähe zum Umland spürt man: Schnell ist man draußen Richtung Dachau oder in den Moorwiesen nördlich. Allach-Untermenzing hat durch die Industrie nicht so viel Trubel, wie man meinen könnte – das Wohnleben ist eher ruhig. Bemerkenswert: Allach hat eine eigene Bürgerfestszene entwickelt, vom Faschingsumzug bis zum Allacher Sommerfest. Hier kennt man sich noch. Und wenn abends die Schicht bei MAN endet, hört man vielleicht das Schiffshorn, das traditionell zum Feierabend tutet. Bezirk 23 verkörpert Arbeit und Entspannung gleichermaßen: Tags brummen die Motorenwerke, danach genießt man den Feierabend an der Würm unter alten Weidenbäumen.
Ganz im Norden Münchens liegt Bezirk 24 Feldmoching-Hasenbergl – wo weites Land und große Siedlungen zusammenkommen. Feldmoching ist einer der ältesten Orte Münchens, urkundlich erwähnt um 800 n. Chr. Der Name sagt es: flaches Moosland (Moorgebiet) prägte das Dorf. Bis heute ist Feldmoching erstaunlich landwirtschaftlich geblieben. Wenn du den historischen Ortskern um die Kirche St. Peter und Paul (erbaut 1933 im Heimatstil, aber mit Vorgängerbauten aus dem 8. Jh. als Urpfarrei) besuchst, siehst du drumherum Bauernhöfe mit Kühen und Pferden. Ja, hier gibt’s noch aktive Landwirtschaft – in München! Besonders stolz sind die Feldmochinger auf ihre Dreiseenplatte: Drei natürliche Seen – Feldmochinger See, Fasaneriesee und Lerchenauer See – liegen im Bezirk und laden im Sommer zum Baden ein. Der Feldmochinger See ist der größte und entstand durch Kiesabbau. Drumherum brüten Wasservögel, und am Ufer wird gegrillt und gefaulenzt. Ein Naturidyll, direkt neben der Großstadt.
Hasenbergl wiederum, der östliche Teil des Bezirks, hat einen ganz anderen Hintergrund. Seinen putzigen Namen („Hasen-Bergl“) verdankt es einer leichten Erhebung, auf der sich früher tatsächlich viele Hasen tummelten. Nach dem Krieg entstand ab den 1950ern auf der grünen Wiese hier eine Großwohnsiedlung, um Heimatvertriebene und sozial Schwächere unterzubringen. Das Hasenbergl bekam leider rasch einen Ruf als sozialer Brennpunkt. In den 60ern gab es Probleme mit Arbeitslosigkeit und Banden – manche sprachen gar von „Chicago am Hasenbergl“. Aber die Zeiten haben sich geändert: Durch viele städtische Initiativen (Nachbarschaftstreffs, Sanierungen, Schulen) hat sich das Hasenbergl gemausert. Heute findest du dort moderne Reihenhäuser neben sanierten Wohnblocks, und eine jüngere Generation, die stolz auf ihr Viertel ist. Das NETZwerk Hasenbergl und andere Projekte sorgen für Zusammenhalt.
Spannend: Im Norden des Bezirks liegt das gut versteckte Gut Schleißheim mit der Regattastrecke der Olympischen Spiele 1972 – knapp noch Münchner Stadtgebiet. Dort kannst du Rudern oder im Biergarten sitzen, während Ruderer vorbei pflügen. Und westlich des Hasenbergls erstreckt sich das Schwarzhölzl, ein Waldgebiet mit Moorcharakter – hier liegt Münchens tiefster Punkt (482 m ü.NN). Feldmoching-Hasenbergl bietet Kontraste pur: vom einsamen Angler am Feldmochinger See bis zum multi-kulti Kinderlachen am Hasenbergl-Spielplatz. Der Bezirk hat Ecken, die noch richtig ursprünglich wirken (wer einmal einen Abendspaziergang durch Feldmochings Felder gemacht hat, weiß das) und Ecken, in denen die Zukunft Münchens gestaltet wird (zum Beispiel das neue Quartier an der Dülferstraße). Dieser Mix macht den Reiz aus – und zeigt die soziale Spannbreite der Stadt.
Bezirk 25 Laim bildet den Abschluss unserer Reise – ein Wohnviertel im Westen, das oft unterschätzt wird. Laim liegt auf einer Anhöhe zwischen Münchens Zentrum und Pasing. Früher verlief hier die Römerstraße nach Augsburg; später wurde Laim ein Dorf, bekannt für seine Ziegellieferanten (der lehmige „Laimboden“ war perfekt zum Ziegelbrennen). 1900 wurde Laim nach München eingemeindet und entwickelte sich rasch. Ein Ereignis sticht hervor: 1894–1897 baute die Bahn hier den Ausbesserungswerk und Rangierbahnhof. Europas damals größter Rangierbahnhof sorgte für einen Boom – Eisenbahner siedelten sich an, und Laim wurde zum typischen Eisenbahner-Stadtteil. Davon zeugt das Wahrzeichen Laims, der Laimer Wasserturm (1890) an der Friedenheimer Brücke, der früher die Dampfloks mit Wasser versorgte. Der Backsteinturm steht noch immer stolz da und ist ein beliebtes Fotomotiv.
Laim selbst hat keinen großen Prachtbau, aber einen charmanten dörflichen Ortskern um die barocke Kirche St. Ulrich (gebaut 1722), wo auch heute noch Feste wie der Kirchweihmarkt stattfinden. Rundum stehen alte Bauernhäuser neben Nachkriegswohnbauten – ein Mix, der Laims Geschichte spiegelt. Im Osten Laims entstand in den 1920ern die Hansapark-Siedlung mit hübschen Reihenhäuschen für Beamte; im Westen die „Kolonie“ Neu-Laim für Arbeiter. Heute ist Laim ein klassisches Wohngebiet der Mittelschicht: weder fancy noch abgelegen, mit vielen Schulen, Spielplätzen und dem großen Franzenschacht-Park zum Entspannen.
Stolz sind die Laimer auf ihre Eigenständigkeit. Als 1992 die Stadt Laim mit der Schwanthalerhöhe zu einem Bezirk zusammenlegte, gab es massiven Protest der Bürger – Laim wollte eigen bleiben. Mit Erfolg: 1996 wurde Laim wieder ein eigener, neuer Stadtbezirk (Nr. 25), der jüngste Münchens. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl spürt man im Laimers (einem bekannten Wirtshaus) oder im ASZ Laim (dem Alten- und Sozialzentrum, wo immer was geboten wird für Groß und Klein). Verkehrstechnisch ist Laim gut angebunden (S-Bahn-Stammstrecke, U5, Tram 18), doch es geht deutlich gemächlicher zu als in den In-Vierteln. Das Schlosspark Nymphenburg grenzt im Norden, und im Süden lockt der Westpark – Laim liegt dazwischen, perfekt um schnell ins Grüne zu kommen.
In Laim lebt man ohne großen Trubel, aber auch ohne Langeweile. Es gibt den kleinen Laimer Wochenmarkt, Vereine, die Bibliothek – alles, was man braucht. Die alten Fabrikhallen an der Friedenheimer Brücke füllen sich nun mit Startups und Künstlerlofts, was dem Viertel neuen Schwung gibt. Laim ist vielleicht kein Touristenmagnet, aber es ist echt München: ehrlich, gemütlich, ein bisschen stur – und mit einem Herz für seine Geschichte. Wer einmal zum Sonnenuntergang vom Wasserturm über die Stadt geschaut hat, der weiß: Laim hat was.
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