Ludwigskirche

Die Ludwigskirche (St. Ludwig) ist die katholische Pfarr- und Universitätskirche an der Ludwigstraße im Münchner Stadtteil Maxvorstadt. Sie wurde im 19. Jahrhundert im Auftrag von König Ludwig I. errichtet und zählt mit ihrem prächtigen Altarfresko „Das Jüngste Gericht“ und der klangschönen Orgel zu den bedeutendsten Kirchen der Stadt. Ihre imposante Doppelturmfassade prägt zudem das Bild der Ludwigstraße in der Maxvorstadt.

Alle Infos zur Ludwigskirche

• Die Ludwigskirche befindet sich an der Ludwigstraße (Hausnr. 20) im Münchner Stadtteil Maxvorstadt nahe der Universität; ein eigener U-Bahn-Ausgang (Station „Universität“ der Linien U3/U6) führt direkt zur Kirche.
• Zwei 71 Meter hohe Türme prägen das Erscheinungsbild der Kirche und der Prachtstraße Ludwigstraße.
• Bauzeit 1829-1844 nach Plänen von Friedrich von Gärtner (im Auftrag Ludwig I.) im Rundbogenstil (klassizistische Neoromanik) errichtet.
• Bedeutendstes Kunstwerk: das Altarfresko „Das Jüngste Gericht“ von Peter von Cornelius (1836-1840).
• Heutige Nutzung: katholische Pfarrkirche und Universitätskirche; bekannt für ihre klangschöne Orgel (54 Register, Einbau in den 1960ern) und regelmäßige Orgelkonzerte.

Zweitgrößtes Altarfresko der Welt

• Das Altarfresko „Das Jüngste Gericht“ (1836-1840) von Peter von Cornelius bedeckt rund 200 m² der Altarwand.
• Es ist nach Michelangelos Weltgericht in der Sixtinischen Kapelle das zweitgrößte Altarfresko der Welt.

Architektur von St. Ludwig

Die Ludwigskirche wurde in den 1830er-Jahren im sogenannten Rundbogenstil errichtet – einer Mischung aus Klassizismus und romanischer Baukunst. Die Ziegelfassade mit ihren zwei symmetrischen Türmen (je rund 71 Meter hoch) verleiht dem Bau ein monumentales Gepräge entlang der Ludwigstraße. Das Innere ist als dreischiffige Basilika mit hohen Gewölben gestaltet, in deren Chorraum das kolossale Altarfresko den Blickfang bildet. Ein besonderes architektonisches Merkmal ist das farbenfrohe, mosaikartige Ziegeldach: Friedrich von Gärtner entschied sich für glasierte Ziegel anstelle eines Blechdachs, die aus der Vogelperspektive wie ein bunt gestickter Teppich wirken. Als erster Monumentalkirchenbau dieses Stils wurde St. Ludwig zum Vorbild für spätere Kirchenprojekte im 19. Jahrhundert.

Geschichte der Ludwigskirche

König Ludwig I. initiierte 1828 den Bau der Ludwigskirche als sakrales Monument für seine neue Prachtstraße Ludwigstraße. Nach der Grundsteinlegung 1829 verzögerten Kriege und Unruhen den Bau, sodass St. Ludwig erst 15 Jahre später fertiggestellt und 1844 feierlich eingeweiht wurde. Ludwig I. identifizierte sich so sehr mit der Kirche, dass er die sechs Kirchenglocken nach sich selbst, seiner Frau Therese und den vier Kindern benennen ließ. Allerdings zeigte er sich unzufrieden mit dem riesigen Altarbild, was zum Zerwürfnis mit Maler Cornelius führte. Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg führten zu einer vereinfachten Instandsetzung; erst 2007-2009 erhielt die Kirche ihr farbiges Ziegeldach nach Gärtners Originalplänen zurück, und sie erstrahlt heute wieder in voller Pracht.