Im Münchner Stadtteil Au, direkt am Isarufer nahe dem Deutschen Museum, erwartet dich mit dem Müller’schen Volksbad ein Hallenbad der besonderen Art. Das Jugendstil-Juwel aus dem Jahr 1901 vereint Schwimmen, Saunieren und Geschichte unter einem Dach. Hier badest du in prachtvollem Ambiente mit Stuck, Wandmalereien und Bronzestatuen – ein stilvolles Erlebnis in fast musealem Flair. Einst als erstes öffentliches Hallenbad Münchens eröffnet und nach seinem Stifter Karl Müller benannt, war es von Anfang an für alle Bürger gedacht, besonders für die, die sich zuhause kein eigenes Bad leisten konnten.
Im Müller’schen Volksbad stehen dir zwei Schwimmhallen zur Verfügung, die bis heute fast original erhalten sind. Früher waren sie strikt nach Geschlechtern getrennt – es gab eine Herren- und eine Damenbadehalle –, doch seit 1989 dürfen alle Gäste beide Becken frei nutzen. Die Atmosphäre beim Schwimmen ist einzigartig: Hohe Decken mit Gewölbe, umlaufende Galerien mit hölzernen Umkleidekabinen und historische Wasserspeier versetzen dich in vergangene Zeiten. In der kleineren Schwimmhalle ziehst du entspannt deine Bahnen im wohlig warmen Wasser, während die große Halle mit etwas kühlerem Nass vor allem sportliche Schwimmer anzieht. Auch außerhalb des Wassers findest du Entspannung: Ein liebevoll restaurierter Wellness-Bereich mit römisch-irischem Schwitzbad, Finnischer Sauna und Dampfbad lädt zum ausgiebigen Saunieren ein.
Die Entstehung des Müller’schen Volksbads fällt in eine Zeit, als viele Münchner Haushalte noch kein eigenes Badezimmer besaßen. 1897 begann die Stadt – dank der Schenkung des Ingenieurs Karl Müller – mit dem Bau eines großzügigen Volksbads. Müllers Vermächtnis sah vor, „hauptsächlich für das unbemittelte Volk“ ein Hallenbad zu errichten. Nach knapp vier Jahren Bauzeit öffnete 1901 Münchens erstes Hallenbad seine Pforten – mit prunkvollen Jugendstil-Details und für die Zeit hochmoderner Ausstattung. Die Baukosten betrugen rund 1,8 Millionen Goldmark, womit das Volksbad als das damals teuerste Bad der Welt galt.
Das Volksbad bot von Anfang an mehr als nur Schwimmbecken: Zwei getrennte Schwimmhallen für Damen und Herren sowie 86 Wannen- und 22 Brausebäder ermöglichten auch ärmeren Bürgern regelmäßige Körperpflege. Sogar Hunde konnten hier zeitweise baden – im Keller gab es tatsächlich einen Hundefriseur, der Vierbeiner in Warmluftboxen shampoonierte und trocknete. 1979 wurde das Gebäude offiziell unter Denkmalschutz gestellt. Die Trennung in Frauen- und Männerbad endete erst 1989, seitdem dürfen alle Gäste beide Hallen gemeinsam nutzen. Bis heute begeistert das Müller’sche Volksbad durch seine gelungene Mischung aus lebendiger Geschichte und Entspannung. Ein kurioses Detail am Rande: 1977 diente das Bad sogar als Drehort für den Kult-Horrorfilm Suspiria.
Müller'sches Volksbad
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