Beschreibung
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Das Neue Rathaus mit seiner neugotischen Fassade und dem 85 Meter hohen Turm prägt die Nordseite des Marienplatzes in München. Das prachtvolle Gebäude wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und vereint historisierende Architektur mit lebendiger Stadtgeschichte. Vor seiner reich verzierten Fassade – geschmückt mit Figuren bayerischer Herrscher, allegorischen Szenen und dem Münchner Kindl als Turmspitze – spielt sich ein Großteil des Münchner Stadtlebens ab. Hier befindet sich der Sitz des Oberbürgermeisters und des Stadtrats, doch das Neue Rathaus ist weit mehr als nur ein Verwaltungsgebäude: Es ist eine Attraktion für Besucher und Bühne für Münchens Ereignisse, vom täglichen Glockenspiel bis zu festlichen Veranstaltungen.
Im späten 19. Jahrhundert benötigte die schnell wachsende Stadt München ein größeres Rathaus. 1867 begann der Bau des Neuen Rathauses nach Plänen von Georg von Hauberrisser im neugotischen Stil. In drei Bauphasen entstand bis 1905 ein imposanter Komplex mit Turm, der sichtbar vom gotischen Rathaus in Brüssel und anderen Vorbildern inspiriert war. Mit der Fertigstellung des 85 Meter hohen Rathausturms im Jahr 1905 präsentierte München stolz sein neues Wahrzeichen am Marienplatz. Die Hauptfassade erstreckt sich fast 100 Meter und zeigt unter anderem Statuen der Wittelsbacher Herrscher und von Heinrich dem Löwen – die umfangreichste Fürsten-Galerie an einem deutschen Rathaus. Den Zweiten Weltkrieg überstand das Neue Rathaus relativ glimpflich mit leichten Beschädigungen. In den Nachkriegsjahren wurde es originalgetreu restauriert, wobei man sogar ein zusätzliches Stockwerk unauffällig hinter der neugotischen Balustrade versteckte, um mehr Platz zu schaffen. Eine umfassende Sanierung in den 1990er Jahren stellte viele der filigranen Fassadendetails wieder her. Bis heute strahlt das Neue Rathaus in altem Glanz und verbindet historische Optik mit moderner Funktion.
Das Neue Rathaus dominiert mit seiner neugotischen Fassade, den Türmchen und Erkern die Nordseite des Marienplatzes. Es bildet die imposante Kulisse für vieles, was auf dem Platz passiert – vom täglichen Trubel bis zu großen Feiern. Hinter der Steinfigur des Münchner Kindls auf der Turmspitze arbeiten rund 600 Menschen: Im Gebäude sitzen Münchens Oberbürgermeister, der Stadtrat und Teile der Stadtverwaltung. Berühmt ist auch der Balkon über dem Hauptportal: Von hier oben winken Münchner Sportmannschaften bei Meisterfeiern den jubelnden Massen zu – ein Bild, das fest zur Stadtkultur gehört. Im Inneren des Rathauses befinden sich sehenswerte Räume wie die prunkvolle Haupttreppe und historische Sitzungssäle; einige davon kannst du im Rahmen von Führungen besichtigen. Im Kellergewölbe lädt der traditionsreiche Ratskeller mit bayerischer Küche zur Einkehr ein – in zehn urigen Räumen finden insgesamt rund 1000 Gäste Platz.
Am östlichen Ende des Marienplatzes erhebt sich das Alte Rathaus, das mit seinem hohen Giebelbau den Platz zur Straße Im Tal hin abschließt. Der Kern des Alten Rathauses stammt aus dem 15. Jahrhundert (erbaut 1470–1475) und diente bis 1874 als Münchens Rathaus. Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde es vereinfacht wiederaufgebaut; seine markante Turmspitze, einst das Talburgtor der Stadtmauer, erstrahlt seit dem Wiederaufbau 1974 wieder im gotischen Stil. Heute wird das Alte Rathaus vor allem für Repräsentationszwecke genutzt – hier finden Empfänge und Veranstaltungen statt. Durch das gotische Tor unter dem Rathaus führt die Straße direkt hinaus aus der Altstadt. Im Turm befindet sich das Spielzeugmuseum, ein liebevoll gestaltetes privates Museum mit historischen Puppen, Blechspielzeugen, Teddyberen, Modell-Eisenbahnen und mehr auf mehreren Etagen. Dieser kurze Abstecher in die Spielzeugwelt vergangener Zeiten lohnt sich besonders für Familien, die dem Trubel am Platz für einen Moment entfliehen möchten.
Das Glockenspiel gehört fest zum Tagesrhythmus am Marienplatz. Es zählt zu den größten Glockenspielen in Europa und zieht zu festen Zeiten Schaulustige vor dem Rathaus in seinen Bann. Täglich um 11 Uhr und 12 Uhr – von März bis Oktober zusätzlich um 17 Uhr – beginnt hoch oben im Turmerker das Schauspiel: Insgesamt 32 bunte Figuren setzen sich zu Musik in Bewegung. Im oberen Teil des Glockenspiels dreht sich ein Ritterturnier, das an die Fürstenhochzeit von Herzog Wilhelm V. und Renate von Lothringen im Jahr 1568 erinnert. Darunter tanzen die Figuren den traditionellen Schäfflertanz, der an das Ende der Pest im 16. Jahrhundert gemahnt – dieser Zunfttanz der Fassmacher wird in München bis heute im echten Leben alle sieben Jahre aufgeführt. Abends um 21 Uhr erscheint als zusätzlicher kleiner Gruß der Nachtwächter mit seinem Horn, begleitet von einem Engel, der dem Münchner Kindl den Segen erteilt. Das Spektakel dauert nur wenige Minuten, schafft aber eine besondere Atmosphäre auf dem Platz. Wenn du das Glockenspiel anschauen möchtest, such dir am besten einen Platz mittig vor dem Rathaus oder leicht versetzt in Richtung Fischbrunnen – von dort aus hast du den besten Blick nach oben. Bei starkem Wind oder während Wartungsarbeiten kann es ausfallen, doch üblicherweise hält das Glockenspiel seine Zeiten zuverlässig ein. Übrigens: Einen außergewöhnlichen Blick auf das Schauspiel hast du auch von oben – etwa wenn du zur Glockenspielzeit gerade auf dem Rathausturm oder dem Alten Peter bist, kannst du das Geschehen aus der Vogelperspektive verfolgen.
Das Neue Rathaus besitzt insgesamt etwa 400 Räume – von prächtig dekorierten Fest- und Sitzungssälen bis zur Juristischen Bibliothek, die mit ihrem historischen Lesesaal ein verstecktes Juwel für Bücherfreunde ist. Im Großen Sitzungssaal hängt das monumentale Gemälde “Monachia” des Künstlers Carl Theodor von Piloty, das über hundert Persönlichkeiten aus 700 Jahren Münchner Geschichte verewigt. Viele dieser Bereiche sind normalerweise für den Publikumsverkehr gesperrt, doch im Rahmen offizieller Führungen kannst du einen Blick hinter die Kulissen werfen. Solche Rundgänge werden regelmäßig angeboten – meist freitagabends sowie Samstag- und Sonntagvormittags/mittags. Die etwa 90-minütigen Touren führen dich durch die Geschichte und Architektur des Hauses. Offiziell ausgebildete Stadtführer zeigen dabei besondere Orte wie die prunkvolle Haupttreppe oder den Sitzungssaal und vermitteln spannende Anekdoten zur Stadtgeschichte, die in diesem Gebäude lebendig wird. Auch ein Blick in den Innenhof, den Prunkhof, lohnt sich jederzeit: Dort entdeckst du am Boden ein riesiges Labyrinth-Mosaik. Dieses kunstvolle Bodenmuster ist allerdings nur im Frühjahr und Herbst vollständig zu sehen – im Winter verdecken die Buden des Christkindlmarkts und die große Weihnachtskrippe Teile des Labyrinths, im Sommer bedecken die Tische des Ratskeller-Biergartens das Mosaik teilweise. Zudem beherbergt das Neue Rathaus die Rathausgalerie, einen städtischen Ausstellungsraum in der ehemaligen Kassenhalle. Hier werden regelmäßig Kunstausstellungen und stadtgeschichtliche Expositionen bei freiem Eintritt gezeigt. So verbindet das Neue Rathaus kulturelle Angebote mit seiner historischen Substanz – es ist Museum, Galerie und lebendiger Verwaltungsbau in einem, ohne dabei seine eigentliche Funktion zu verleugnen.
Neues Rathaus
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