Schloss Lustheim

Schloss Lustheim ist ein barockes Jagd- und Lustschloss im Schlosspark Schleißheim nördlich von München. Ende des 17. Jahrhunderts ließ Kurfürst Maximilian II. Emanuel dieses kleine Palais als Schauplatz für Hofjagden und rauschende Feste errichten. Das elegante Schloss mit seiner symmetrischen Anlage und Mittelkuppel gehört zum Drei-Schlösser-Ensemble Schleißheim und beherbergt heute eine bedeutende Porzellansammlung.

Alle Infos zum Schloss Lustheim

  • Das Schloss Lustheim liegt in Oberschleißheim, ca. 13 km nördlich des Münchner Zentrums, als Teil der barocken Schlossanlage Schleißheim.
  • Erbaut wurde es 1684–1688 im Auftrag von Kurfürst Max Emanuel als Jagd- und Gartenschloss (Hochzeitsgeschenk für seine Braut, Kaisertochter Maria Antonia).
  • Architekt: Enrico Zuccalli; Baustil orientiert an italienischen barocken Landvillen („villa suburbana“).
  • Anlage: Zweigeschossiger Pavillonbau mit Mittelkuppel auf kreisrunder Insel am Ostende des Schlossparks (als Point de vue der Gartenachse).
  • Heutige Nutzung: Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums mit über 2.000 Exponaten der Meißener Porzellankunst (Porzellansammlung Ernst Schneider).

Geschichte und Architektur

Kurfürst Max Emanuel gab Schloss Lustheim anlässlich seiner Hochzeit 1685 in Auftrag, doch die Freude währte nicht lang. Die Ehe mit Maria Antonia verlief unglücklich und die Kurfürstin starb 1692, während Max Emanuel ab 1691 meist außerhalb Bayerns weilte – Lustheim wurde daher bald nur noch selten genutzt. Architektonisch beeindruckt das Lustschloss durch seine elegante Hofarchitektur und reiche Ausstattung im Jagdmotiv: Ein großer Festsaal über zwei Geschosse dominiert das Innere, flankiert von Wohnappartements. Bis heute sind dort prachtvolle Deckenfresken erhalten, die die Göttin Diana als Schutzpatronin der Jagd verherrlichen.

  • Bauzeit und Anlass: Errichtung von 1684 bis 1688 als Geschenk Max Emanuels an seine Gemahlin Maria Antonia. Das Schloss diente als prunkvolles Lust- und Jagdschloss und war nicht für dauerhaften Wohnbetrieb gedacht.
  • Italienischer Baustil: Entworfen von Hofarchitekt Enrico Zuccalli nach dem Vorbild italienischer Casinos (ländliche Villen). Der Grundriss bildet ein stilisiertes „H“ mit zentralem Mittelbau und zwei vorspringenden Seitenrisaliten.
  • Lage im Park: Schloss Lustheim steht auf einer kreisrunden Insel am östlichen Ende des Schleißheimer Parks und bildet dort einen malerischen Blickpunkt (Point de vue) der barocken Gartenachse. Die Ausrichtung in 1,3 km Entfernung in der Mittelachse des Alten Schlosses zeigt die planerische Einbindung in das Gesamtensemble.
  • Deckenfresken: Im zweigeschossigen Festsaal schufen Francesco Rosa, Giovanni Trubillio und Johann Anton Gumpp 1686/87 einen Zyklus von Deckengemälden zu Ehren der Jagdgöttin Diana. Dieser erste weltliche Freskenzyklus Bayerns blieb original erhalten und zeugt vom Kunstsinn jener Zeit.
  • Unvollendete Erweiterungen: Um Schloss Lustheim herum waren vier geschwungene Galeriebauten (Zirkelbauten) mit Orangerien und Festsälen geplant, die das Schloss mit zwei Pavillons verbinden sollten. Aufgrund baulicher Probleme und politischer Wirren wurden diese Trakte aber nie vollendet und 1741 wieder abgetragen. Erhalten blieben lediglich die beiden Pavillongebäude am Übergang zur Insel (die Renatuskapelle und der „Schöne Stall“).

Porzellansammlung im Schloss

Seit 1971 ist Schloss Lustheim ein Museum für Meißener Porzellan. Als erstes Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums beherbergt es die vom Industriellen Ernst Schneider gestiftete Sammlung früher Meißener Porzellane. Über 2.000 kostbare Stücke – von den Anfängen der Manufaktur 1710 bis zum Ende des Siebenjährigen Krieges 1763 – sind hier im historischen Ambiente ausgestellt. Die Präsentation im barocken Lustschloss vermittelt dabei besonders anschaulich den Glanz höfischer Tafelkultur. So wurde in Schloss Lustheim gewissermaßen der Traum Augusts des Starken von einem „Porzellanschloss“ Wirklichkeit – ein Traum, den der Gründer der Meißener Manufaktur selbst nie realisieren konnte. Zu den Highlights der Ausstellung zählen Teile des legendären Schwanenservice von 1738 und des prächtigen Wappen-Service des Grafen Sulkowski. Diese kostbaren Tafelgeschirre lassen die Pracht barocker Festtafeln lebendig werden.

Foto: Unsplash / Jahanzeb Ahsan

Kategorie

Ausstattung

  • Fahrradparkplätze
  • Restaurants in der Nähe
  • Unterkunft in der Nähe

Standort

Lustheimer Weg 1, 85764 Oberschleißheim, Deutschland

Geschlossen

10:00 - 16:00

  • Montag

    Ganztägig geschlossen
  • Dienstag

    10:00 - 16:00
  • Mittwoch

    10:00 - 16:00
  • Donnerstag

    10:00 - 16:00
  • Freitag

    10:00 - 16:00
  • Samstag

    10:00 - 16:00
  • Sonntag

    10:00 - 16:00
  • Ortszeit

    12. Oktober 2025 20:52

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