Schlossanlage Schleißheim

Die Schlossanlage Schleißheim in Oberschleißheim nördlich von München vereint drei Schlösser – das Alte Schloss, das Neue Schloss und Schloss Lustheim – in einer weitläufigen barocken Parklandschaft. Das Ensemble war einst die Sommerresidenz der Wittelsbacher und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. Schlossgebäude und Gartenkunst vermitteln ein lebendiges Bild der fürstlichen Pracht vergangener Jahrhunderte.

Alle Infos zur Schlossanlage Schleißheim

  • Die Schlossanlage liegt in Oberschleißheim, rund 13 km nördlich des Münchner Zentrums.
  • Erbaut zwischen 1617 und 1726 mit Altem Schloss, Schloss Lustheim und Neuem Schloss als barockem Residenzensemble.
  • Hauptsehenswürdigkeiten: Barockräume des Neuen Schlosses, Porzellansammlung im Schloss Lustheim, barocker Hofgarten.
  • Öffnungszeiten: April–September 9–18 Uhr, Oktober–März 10–16 Uhr; montags geschlossen.
  • Empfohlene Aufenthaltsdauer: Etwa 1 Stunde fürs Neue Schloss, für Park und weitere Schlösser nochmals 1–2 Stunden.
  • Neues Schloss Schleißheim: Das Galerieschloss

Neues Schloss Schleißheim: Das Galerieschloss

Mit dem Neuen Schloss erfüllte Kurfürst Max Emanuel Anfang des 18. Jahrhunderts seine Vision einer prunkvollen Residenz nach französischem Vorbild. Der Bau begann 1701, doch der Spanische Erbfolgekrieg unterbrach das Vorhaben, und bis 1726 wurde nach reduzierten Plänen nur der zentrale Haupttrakt vollendet. Das Ergebnis ist ein weitläufiges Barockschloss, über 300 Meter lang, mit prachtvoller Innenausstattung. Besonders beeindruckend sind das monumentale Treppenhaus von Enrico Zuccalli und der helle Große Saal („Weißer Saal“) mit Deckengemälden von Jacopo Amigoni. Seit dem 19. Jahrhundert wird das Neue Schloss als „Galerieschloss“ genutzt – heute beherbergt es die Staatsgalerie mit Meisterwerken der europäischen Barockmalerei.

Altes Schloss Schleißheim: Zweigstelle des Nationalmuseums

Das Alte Schloss Schleißheim wurde 1617–1623 unter Kurfürst Maximilian I. an der Stelle eines einfachen Herrenhauses seines Vaters Wilhelm V. errichtet. Der langgestreckte Bau im Stil der Spätrenaissance war bis zum Bau des Neuen Schlosses ein beliebter Aufenthaltsort der Wittelsbacher. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, blieb das Alte Schloss jahrzehntelang eine Ruine und wurde erst ab 1970 schrittweise restauriert. Heute beherbergt der vergleichsweise schlichte Palast zwei Dauerausstellungen als Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums: zum religiösen Jahresbrauchtum und zur Kulturgeschichte Ost- und Westpreußens.

Schloss Lustheim: Jagdschloss und Porzellansammlung

Foto: Unsplash / Jahanzeb Ahsan

Schloss Lustheim entstand 1684–1688 unter Kurfürst Max Emanuel als Geschenk anlässlich seiner Hochzeit mit der österreichischen Kaisertochter Maria Antonia. Der Architekt Enrico Zuccalli entwarf das Jagd- und Gartenschloss als zentrales Lustschloss im weitläufigen Parkensemble. Der zweigeschossige Pavillon mit Mittelkuppel und symmetrischen Flügeln diente als Fest- und Jagdresidenz. Heute beherbergt Schloss Lustheim ein Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums mit einer der bedeutendsten Sammlungen früher Meißener Porzellane. Die Ausstellung zeigt kostbare Stücke aus der Zeit Augusts des Starken und vermittelt einen anschaulichen Eindruck höfischer Tafelkultur im 18. Jahrhundert.

Der Hofgarten Schleißheim

Der weitläufige Hofgarten erstreckt sich symmetrisch zwischen den Schlössern und folgt dem barocken Achsenprinzip. Kurfürst Max Emanuel ließ den Garten nach Entwürfen von Enrico Zuccalli gestalten; sein Gartenarchitekt Dominique Girard, ein Schüler von André Le Nôtre, schuf die prachtvollen Parterres und Boskette. Ein geradliniger Kanal bildet das Herzstück der Anlage und verbindet als Teil des Nordmünchner Kanalsystems die drei Schlösser. Bis heute präsentiert sich der Schleißheimer Park nahezu unverändert im Stil des französischen Barockgartens, da er nie zum englischen Landschaftspark umgestaltet wurde. Damit gehört er zu den wenigen authentisch erhaltenen Barockgartenanlagen in Deutschland und vermittelt ein anschauliches Bild fürstlicher Gartenkunst des 18. Jahrhunderts.

Museumsshop und Gastronomie

  • Im Neuen Schloss gibt es einen Museumsshop für Souvenirs, Bücher und andere Andenken; sogar Schlossliköre aus eigener Herstellung werden dort angeboten.
  • Die denkmalgeschützte Schlosswirtschaft mit Biergarten wird gerade renoviert und umgebaut. Daher gibt es auf dem Schlossgelände momentan leider keine Gaststätte.

Geschichte und Architektur

Die Entwicklung der Schleißheimer Schlossanlage spiegelt den Wandel von einer bescheidenen Herzogresidenz zur prunkvollen barocken Hofanlage wider:

  • 1598: Herzog Wilhelm V. errichtet ein schlichtes Landhaus (Wilhelmshof) als Alterssitz
  • 1617–1623: Kurfürst Maximilian I. lässt das Alte Schloss Schleißheim im Stil der Spätrenaissance errichten
  • 1685–1688: Kurfürst Max Emanuel baut Schloss Lustheim als Jagd- und Gartenschloss zur Feier seiner Hochzeit
  • 1701–1726: Bau des Neuen Schlosses als barocke Vierflügel-Residenz; nach Max Emanuels Exil wird nur der Haupttrakt vollendet
  • 1945: schwere Kriegsschäden; ab 1970 schrittweise Restaurierung der Schlösser und Wiedereröffnung als Museumskomplex

Kategorie

Ausstattung

  • Barrierefrei
  • Fahrradparkplätze
  • Nähe zu öffentlichem Nahverkehr
  • Restaurants in der Nähe
  • Souvenirshop

Standort

Max-Emanuel-Platz 1, 85764 Oberschleißheim, Deutschland

Aktuell geöffnet

Ganztägig geöffnet

  • Montag

    Ganztägig geöffnet
  • Dienstag

    09:00 - 18:00
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    09:00 - 18:00
  • Freitag

    09:00 - 18:00
  • Samstag

    09:00 - 18:00
  • Sonntag

    09:00 - 18:00
  • Ortszeit

    13. Oktober 2025 14:54

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