Eleganter Klassizismus im Herzen der Stadt: Der Wittelsbacherplatz beeindruckt durch klare Symmetrie, herrschaftliche Paläste und das markante Reiterdenkmal in seiner Mitte. Der ruhige Platz westlich des Odeonsplatzes entstand Anfang des 19. Jahrhunderts als Teil von Münchens erster Prachtstraße. Seinen Namen erhielt er 1827 zu Ehren der bayerischen Dynastie der Wittelsbacher, die über 700 Jahre lang die Geschicke Bayerns lenkte. Heute geht es hier meist beschaulich zu – doch bei Events wie dem jährlichen Fischmarkt oder dem Mittelalter-Weihnachtsmarkt füllt sich der Platz mit Leben.
Während der Regentschaft König Ludwigs I. erfuhr München eine städtebauliche Blütezeit. In diesem Kontext entstand auch der Wittelsbacherplatz: Kronprinz Ludwig beauftragte ab 1816 seinen Architekten Leo von Klenze, die breite Brienner Straße mit repräsentativen Plätzen und Gebäuden zu gestalten. Der neue Platz westlich des Odeon wurde um 1820 angelegt und 1827 offiziell Wittelsbacherplatz getauft – eine Hommage an das jahrhundertealte Wittelsbacher Königshaus. In den 1830er-Jahren folgten sichtbare Zeichen monarchischer Selbstinszenierung: Die klassizistischen Palais an den Platzrändern wurden errichtet und 1839 vollendete man das Reiterdenkmal für Kurfürst Maximilian I., das bis heute den Mittelpunkt dominiert. Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile der Bebauung schwer beschädigt; doch durch behutsamen Wiederaufbau in den 1950er/60er-Jahren blieben die historischen Fassaden weitgehend erhalten. So präsentiert sich der Wittelsbacherplatz auch in der Gegenwart als elegantes Zeugnis der Münchner Monarchiezeit.

Zwei prächtige klassizistische Stadtpaläste rahmen den Wittelsbacherplatz ein. An der Westseite steht das von Leo von Klenze um 1825 errichtete Palais Arco-Zinneberg, einst Wohnsitz der Grafen von Arco-Zinneberg und heute ein Büro- und Geschäftshaus. Im Norden liegt das Palais Ludwig Ferdinand aus dem Jahr 1825, das Klenze als eigenes Wohnhaus entwarf. Später residierten dort Wittelsbacher Prinzen; heute befindet sich in dem Palais die Leitung der Siemens AG, welche das Gebäude nach 1949 zu ihrer Konzernzentrale ausbaute.

Im Zentrum des Platzes thront das bronzene Reiterstandbild des Kurfürsten Maximilian I. von Bayern. Bertel Thorvaldsen entwarf die Statue, die 1839 vom Münchner Erzgießer Johann Baptist Stiglmaier gegossen und feierlich enthüllt wurde. Dargestellt ist Maximilian I. (1573-1651) in Rüstung hoch zu Ross – eine ehrerbietige Erinnerung an einen bedeutenden Wittelsbacher Herrscher des 17. Jahrhunderts. Das Monument ruht auf einem Sockel von Leo von Klenze und bildet einen imposanten Blickfang, der dem Wittelsbacherplatz seine markante Mitte verleiht.
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